Hallo Aktivferien, Frigoulet und Freunde.

Gestern Sonntag, den 25. Mai um 6.30 Uhr stand ich auf dem Mount Everest. Was für ein bewegender Moment! Es ist kaum in Worte zu fassen.

Ich versuche es der Reihe nach: Am 22. Mai starteten wir zum North Col auf 7000 m. Tags darauf ins Camp 2 auf 7800 m und am nächsten Tag ins Camp 3 auf 8300 m. An Schlaf ist in dieser Höhe nicht mehr zu denken. Um 21.00 Uhr machten wir uns bereit. Jede Bewegung kostet Überwindung. Um 22.00 Uhr starteten wir zum grossen Abenteuer. Gleich ging es in die ersten Kletterstellen, von einem Traumtag keine Spur. Ein eiskalter Schneesturm tobte und meine Thermosflasche war in kurzer Zeit eingefroren. Auch mein vollgeladener Fotoapparat verweigerte den Dienst. Um 04.00 Uhr klarte es auf und wir kamen zum Second Step auf 8600 m, eines der grossen Hindernisse. Nach erfolgreicher Überwindung kamen wir auf den Gipfelgrat, vor uns der Gipfel unseres Ziels. Um 6.30 Uhr standen wir auf dem höchsten Berg unserer Erde. Atemberaubend, tiefergreifend, einzigartig, ich war nur sprachlos. Ein einmaliger Moment in meinem Leben!

032Nun folgte der Abstieg. Bei Lila Sherpa ging bei 8700 m der Sauerstoff aus, dadurch kamen wir nur noch langsam voran. Um 12.00 erreichten wir wieder das Camp 3 auf 8300 m, nach 14 Stunden unterwegs immer noch in dieser Höhe! Nun konnte ich endlich etwas trinken. Bereits kam das schlechte Wetter wieder auf und die Schneestürme erschwerten den Abstieg. Wir beschlossen, aus Sicherheitsgründen auf dem North Col zu übernachten. Für einen weiteren Abstieg waren wir beide zu müde nach 20 Stunden unterwegs. Die Konzentration fehlte uns, um über die 600 m hohe Eiswand abzuseilen und es dämmerte bereits. Wir beschlossen, heute um 4.30 Uhr aufzustehen und gleich ins ABC abzusteigen.

Die Überraschung war gross, 30 – 50 cm Neuschnee und die Lawinengefahr stieg stetig an. Es war eine sehr heikle Übung, aber schlussendlich erreichten wir das ABC auf 6400 m. Nach dem Frühstück stampften wir 25 km durch den Neuschnee über den Gletscher hinunter ins Basecamp.

Bin überglücklich, mein Ziel erreicht zu haben, bin aber auch ziemlich ausgelaugt, hungrig und trotzdem kann ich nicht essen. Sehne mich danach, wieder einmal richtig zu schlafen. Nun freue ich mich wieder zurück nach Hause in die Schweiz. Nach 2 Monaten in Eis und Fels müssen Blumen wunderbar sein…

Liebe Grüsse
Hansruedi

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Ein einmaliger Moment in meinem Leben