Hallo Aktivferien,
Frigoulet und Freunde.

Hoffe euch geht es allen gut. Gestern bin ich nach zwei Wochen Aufenthalt auf einer Höhe von 6400m – 7400 m wieder ins Base Camp auf 5200 m zurückgekehrt. Diese zwei Wochen haben gezehrt, mit zwei Übernachtungen auf dem North Col 7100 m und dem Aufstieg Richtung Camp 2. Mein Körpergewicht schmilzt auch schön dahin und diese Nacht konnte ich zum ersten Mal wieder richtig schlafen. Jetzt ist die ganze Akklimatisationsphase abgeschlossen, ich erhole mich zirka eine Woche im Basislager und warte nun auf das entscheidende Wetterfenster.

013Wir haben bereits «Puja» gefeiert. Dieses Fest ist für die Sherpas sehr wichtig. In einer Zeremonie wird die ganze Hardware von einem Lama gesegnet. Auch alle Teilnehmer der Expedition, Sherpas und Gäste, werden vom Lama gesegnet. Ohne dieses Fest und die Segnungen würden die Sherpas niemals weitergehen.

Der «summit rush» wird voraussichtlich nächste Woche erfolgen. Zuerst geht es wieder über den Gletscher in zwei Tagen die 25 km hoch ins ABC-Camp auf 6400 m. Dort bleibe ich zirka zwei Tage. Danach über die 600 m hohe Eiswand ins Camp 1, 7100 m(North Col). Am nächsten Tag den endlos scheinenden Gletscher hinauf bis 7500 m und dort steigen wir in das North Face des Everest ein und übernachten im Camp 2 auf 7800 m. Dieses Camp ist sehr steil in der Nordwand gelegen und jeder wird froh sein, wenn die Nacht vorbei ist. Der folgende Tag ist immer in felsigem Gelände des North Face bis zum Camp 3 auf 8350 m. Das ist zugleich der höchstgelegene Schlafplatz der Welt! Nun kommt der Gipfelsturm, der bereits um ca. 23.00 Uhr erfolgt. Es sind insgesamt drei Kletterstellen zu überwinden. Der 2nd Step auf 8600 m ist zugleich die Schlüsselstelle, denn die extreme Höhe wird sich bemerkbar machen….! Wenn man auch noch den 3rd Step bewältigt, sollte dem Gipfelsturm nichts mehr im Wege stehen…! Der Abstieg erfolgt am gleichen Tag bis hinunter ins ABC-Camp 6400 m.

So, das sind nun die Facts vom Everest.
Ich fühle mich gut, brauche aber sicher noch 3-4 Ruhetage im Base Camp zur Erholung. Der Everest ist schon ein Brocken von einem Berg, er ist mit keinem andern vergleichbar. Es ist eine riesengrosse Herausforderung! Eine unwirkliche Welt ohne Bäume oder Blumen, nur überdimensionierte Fels- und Gletscherwände. Darf mir im Moment nicht vorstellen, wie ich zuhause die Natur wieder geniessen werde.

Nun wünsche ich euch eine schöne Zeit.
Lieber Gruss

Hansruedi

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Vorbereitungen zur Everest Besteigung abgeschlossen