Warm schlägt uns die Luft entgegen, als wir am 3. Juni am Kilimanjaro Airport ankommen. Es ist nicht viel los hier, denn es ist noch Regensaison. Für Hansruedi und mich ist diese Zeit jedoch eine der Schönsten im Jahr. Einerseits weil es so schön grün ist, andererseits aber auch, weil wir unsere afrikanischen Freunde und Guides wieder treffen und die Saison bald wieder losgeht.

Im Kilimanjaro Farmhouse treffen wir unsere Guides, sitzen zusammen im lauschigen Garten, tauschen Feedbacks der letzten Saison aus und freuen uns über das Wiedersehen. Gespannt sind die Guides aber vor allem darauf, wie die kommende Saison aussehen wird. Sie applaudieren als sie hören, dass alle Gruppenreisen durchgeführt werden können. Schliesslich ist es auch ihr Erfolg, sie machen einen super Job am Kili, und dafür erhalten sie den Applaus von Hansruedi und mir.

Am Abend sitzen wir mit Evarest und einigen Guides noch im Garten und lauschen den Geräuschen der Nacht. Es ist eine Mischung aus Zirpen und Grillen, manchmal eine Eule oder auch der Hahn aus dem Nachbargarten. Wir fühlen uns daheim. Plötzlich huschen rote Äuglein der Mauer entlang, das muss das Buschbaby sein, eine ganz kleine Affenart, welche den Namen von seinem säuglingshaften Schreien abgeleitet hat. Ah ja, kommt es Evarest in den Sinn. Das Buschbaby hat sich hinter die roten Bananen gemacht die jetzt reif sind, die aber Hansruedi doch extra gepflanzt hat. So bitten wir am nächsten Morgen George, unseren Gärtner, die Bananen runter zu holen. Er kommt mit seinem grossen Buschmesser und setzt grad zum Schlag für die ganze Bananenpflanze an. Halt, halt, doch nicht die ganze Pflanze… nur die Bananen. George schaut uns mit grossen Augen fragend an. Bananen erntet man doch so, jede Pflanze trägt nur einmal Früchte, dann ist sie vorbei. Darum steht immer ein ganzes Grüppchen von 4 – 6 unterschiedlich grossen Pflanzen zusammen. Sie haben sich bereits selber über die Wurzeln vermehrt und sind bereit für die nächsten Fruchtfolgen. Die Bananenpflanze ist übrigens ein Gras und kein Holz. Sie wird nach der Ernte entweder zerstückelt und als Wasserersatz den Kühen verfüttert oder dann als Humus liegen gelassen. Aha, wir haben also viel gelernt. Und warum die Banane krumm ist, wissen mindestens all jene, die das Kilimanjaro Farmhouse schon besucht haben.

Weiter geht unsere Reise zum Lake Manyara ins Maramboi Camp. Nachdem wir am Nachmittag vom Pool aus Zebras und Gnus beobachtet haben, gehen wir später noch auf eine kleine Wanderung bis zum See. Unzählig viele Pelikane fliegen in Gruppen über uns, ein fantastisches Schauspiel. Die Vögel versammeln sich alle im untiefen Wasser, zusammen mit den Flamingos. Der Sodasee ist momentan übervoll von Fischen, ein Schlaraffenland für die verschiedensten Vögel. Noch bevor wir wieder zurückgehen, geniessen wir ein Glas Chardonnay am See und lassen uns verzaubern von der untergehenden Sonne.

Auf Empfehlung von Willy, dem Besitzer des Maramboi, besuchen wir am nächsten Morgen früh ein Fischercamp. Denn nicht nur die Vögel haben gemerkt, dass der See voll von Fischen ist. Wir fahren mit einem Massai durch das Buschland, und was wir dann sehen, versetzt uns in eine komplett andere Welt. Unter einfachsten Bedingungen leben hier vorübergehend ein paar hundert Massais, schlafen in einfachsten Zelten, bauen aus Sand und Stein ihre Öfen, überall wirbeln Kinder herum. Hauptsächlich sehen und riechen wir aber Fisch, überall nur Fisch, Fisch, Fisch…

In der Serengeti ist es trotz Regenzeit stellenweise recht trocken. Der Regen kommt unberechenbar, das verwirrt manchmal die Tiere und nicht alle machen die grosse Wanderung mit. In der Zentralserengeti steht das Gras aber recht hoch, wir sehen tausende Gnus und Zebras, die Tafel für die Tiere ist reicht gedeckt. Es ist spannend zu erleben, wie sich die Nationalparks Tarangire und Manyara, Ngorongoro und Serengeti voneinander unterscheiden und ergänzen. Es ist wohl diese Kombination, die Hansruedi und mich jedes Mal von neuem fasziniert. Tanzania, die Menschen, die Natur und Tierwelt lassen uns nicht mehr los.

Besuchen Sie auch unser Kilimanjaro Farmhouse

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Auf den Spuren der Naturreise Tanzania und am Kilimanjaro unterwegs