Trotz Internet und sozialen Medien ist es heute für einen interessierten Gast nicht einfacher geworden, sich ein Bild über eine Kilimanjaro Besteigung zu machen. Es schwirren viele Halbwahrheiten im Netz herum und es gibt verschiedenste Widersprüche.
Diese fangen bereits bei der Routenwahl an. Soll es eine Hüttenroute oder Zeltroute sein? Welches ist die attraktivste Route? Welche ist die mit den wenigsten Touristen? Gerne möchte ich Ihnen zu diesen und weiteren Fragestellungen eine Meinung aus 30 Jahren Kilimanjaro Erfahrung geben.
Seit 30 Jahren ist Aktivferien AG massgeblich an der Tourismusentwicklung am Kilimanjaro beteiligt. Dabei pflegt Aktivferien AG einen regelmässigen direkten Austausch mit den Menschen vor Ort. Letzte Woche bin ich wieder aus Tansania zurückgekehrt, wo ich spannende Gespräche mit wichtigen Entscheidungsträgern führen konnte.

Unterhalt am Kilimanjaro
Mit dem Nationalpark Tourismus Direktor Charles Ngendo habe ich schon etliche Male gesprochen. Es müssen unbedingt die sanitären Probleme auf den Zeltrouten gelöst werden. Er sieht dieses Problem auch, aber er bekommt von der TANAPA, der Tansania National Park Authority, keinen Kredit um dieses Problem lösen zu können, denn das vorhandene Geld wurde in letzter Zeit vor allem in die Hüttenroute investiert. Dort wurden sehr schöne Unterkünfte und Sanitäranlagen für die Träger und Gäste gebaut. Auf Initiative von Aktivferien AG wurden auf der Hüttenroute Cleaning Days eingeführt. Regelmässig sind einige Angestellte des Nationalparks unterwegs und reinigen den Tagesabfall. Einmal Ende Saison packen alle Veranstalter gemeinsam an, um  am offiziellen Cleaning Day bis auf den Gipfel den Abfall zusammen zu nehmen. Wirklich vorbildlich, wie sauber es auf dieser Route ist. Sauberkeit bedeutet auch weniger Littering in Zukunft.

„Hüttenroute vs. Zeltroute“
Wenn Sie das Kriterium mit möglichst wenig Personen und optimaler Erholung wählen, dann gibt es nur die Variante „Hüttenroute“. Diese ist als Einzige auf 65 Personen pro Tag limitiert. Das Kontingent wird aber seit Jahren nicht mehr ausgeschöpft, denn die Veranstalter müssen auf jede Reservation eine Anzahlung von USD 70. —pro Person leisten, welche nicht rückerstattbar ist. Somit sind die meisten Veranstalter auf die Zeltroute ausgewichen, wo es weder Anzahlung noch ein Gästelimit gibt. Das Hauptproblem bei den Routen Lemosho, Shira und Machame ist, dass alle drei Routen nach zwei Tagen zusammen kommen und danach alle drei die gleichen Aufstiegsrouten benutzen, namentlich via Baranco Camp und Barafuu Camp. Dies, da der direkte Aufstieg über die Western Breach vor sechs Jahren wegen zu grossem Steinschlagrisiko geschlossen wurde. Zudem sind diese Routen auf der Wetterseite des Berges und es muss mit viel Niederschlag und teils Schnee gerechnet werden. Die zusätzliche Feuchtigkeit ist ein Risiko für die Gesundheit und natürlich für das Wohlbefinden und den Gipfelerfolg. Da im Moment sehr viele Gäste diese Routen wählen und die Zeltplätze beschränkt sind, stehen die Zelte dicht aneinander und vielfach ist ein ruhiges Schlafen unmöglich.

Die Hüttenroute ist vom Wetter her gesehen die Sicherste. Wenn Sie das Kriterium wählen, welche Route landschaftlich am Schönsten ist, dann bevorzugen wir ebenfalls die Hüttenroute. Denn zuerst wandern wir Richtung Mawenzi, 5‘100 m hoch. Dieser Berg ist der einzige Berg neben dem Kilimanjaro und sticht durch seine bizzare Form heraus. In der Gipfelnacht erreichen wir auf der Marangu Route als erste den Kraterrand und wandern 1.5 km am Kraterrand entlang. Nach ca. 1 km erreichen wir den Stella Point, wo die Zeltrouten mit der Marangu Route zusammen treffen. Die letzten ca. 500 m ist man dann gemeinsam bis zum Uhuru Peak 5895 m unterwegs. Hier wird man mit einem einmaligen Panorama belohnt.

Akklimatisierung
Das Wichtigste am Kilimanjaro ist und bleibt vor allem eine gute Akklimatisierung ohne Energieverlust. Auf der Hüttenroute hat man die entsprechende Zeit. Der wichtige Ruhetag wird unsererseits auf der Horombo Hütte auf 3800 m gemacht. An diesem Ruhetag steigt man in das äusserst attraktive Mawenzi Tal hinauf, durch die traumhaften Senezien, am Zebrarock vorbei bis hinauf zum Kibo Sattel. Wohl der schönste Punkt, um den freistehenden Kilimanjaro zu sehen und den Blick hinunter schweifen zu lassen in die Savanne von Tansania und auch nach Kenia. Einmalig.

Meinung unserer Bergführer
Auch unsere Schweizer Bergführer bestätigen uns immer wieder, dass die Hüttenroute für eine erfolgreiche Besteigung die beste Route ist und sie es immer wieder schätzen, dass es wenig Touristen und keine überfüllten Zeltcamps hat.
Dieser Meinung ist auch Bergführer Meinrad Bittel, der diese Wochet vom Kilimanjaro nach Hause gekommen ist und seine Impressionen mit uns teilt. Was für ein Erlebnis mit allen 12 Gästen auf dem Uhuru Peak zu stehen. Für ihn war es die zwanzigste Besteigung und er hat uns gleich die aktuellen Fotos vom Kilimanjaro zur Verfügung gestellt.
Und wann kommen Sie mit auf den Kili? Gerne geben wir Ihnen auch persönlich Auskunft über unseren geliebten Berg.

Das Reiseprogramm, Leistungen, Reise-Vorbereitung und noch weitere Infos zu unserem Kilimandscharo-Trekking finden Sie hier >>

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Entwicklung im Kilimanjaro Nationalpark