Peru – Panflöten, Pisco Sour und fliegende Riesen: Eine Reise durch das Land der Wunder

Wenn du denkst, du hast schon alles gesehen – warte, bis du in Peru warst. Dieses Land ist eine unglaubliche Mischung aus Landschaft, Geschichte, Tierwelt und Momenten, die einem den Atem rauben – manchmal im wörtlichen Sinne, vor allem in über 4.000 Metern Höhe. Unsere Reise führte uns von den trockenen Küsten von Paracas über die majestätischen Höhen des Colca-Tals und des Titicacasees bis tief in den Regenwald des Amazonas. Und zwischendurch gab’s Lamas, Alpakas, Züge und jede Menge Inka-Zauber.

Paracas – Pinguine in der Wüste?!

Unsere erste Station: Paracas, wo die Wüste das Meer trifft und sich plötzlich Pinguine tummeln, als wären wir in der Antarktis. Eine Bootsfahrt zu den Ballestas-Inseln führte uns vorbei am „Paracas Candelabro“, einem etwa 2.000 Jahre alten Scharrbild in den Sanddünen, und offenbarte Seelöwen beim Sonnenbad und Vögel, Vögel, Vögel. Sanddünen im Nationalpark Paracas glänzten in der Mittagssonne wie Gold.

Colca Canyon – Kondore im Tanz der Thermik

Weiter ging’s durch beeindruckende Hochlandlandschaften ins Colca-Tal – und zum berühmten Mirador del Cóndor. Dort standen wir in den Morgenstunden an der Kante des zweittiefsten Canyons der Welt (ja, tiefer als der Grand Canyon!) und warteten auf das Spektakel. Und dann kamen sie: riesige Andenkondore, die mit majestätischer Ruhe durch die Thermik schwebten. Eine Flugshow der Natur aus nächster Nähe – einfach nur beeindruckend, wie die größten flugfähigen Vögel der Welt hier ihre Runden ziehen!

Titicacasee – Auf schwimmenden Inseln zwischen Himmel und Wasser

Auf über 3.800 Meter ging es dann weiter zum Titicacasee – dem höchsten schiffbaren See der Welt. Besonders eindrucksvoll: die Uros-Inseln – künstlich angelegte, schwimmende Inseln aus Schilf, die regelmäßig erneuert werden müssen und wie ein Kunstprojekt von Mutter Natur wirken. Die Menschen leben hier in einfachsten Verhältnissen nach uralter Tradition.

Taquile – Wo Männer stricken!

Auf der Insel Taquile im Titicacasee lernten wir eine Tradition kennen, die mit jedem Klischee bricht: Hier stricken die Männer. Schon als Kinder lernen sie, feine Mützen (Chullos) zu fertigen – und zwar so geschickt, dass ihre Strickkunst als Maßstab für ihre Heiratsfähigkeit gilt und deren Muster und Farben mehr sagen als viele Worte. Während wir über die Insel wanderten, sahen wir viele traditionell gekleidete Frauen, die im Laufen wie selbstverständlich nebenbei mit der Handspindel aus Wolle feine Fäden spinnen.

PeruRail: Von Puno nach Cusco – Zugfahrt durch die Zeit

Dann kam die bisher schönste Zugfahrt unseres Lebens. Die PeruRail-Fahrt von Puno nach Cusco ist wie eine bewegliche Aussichtsplattform durch das Herz der Anden. Lamas, Alpakas, Berge und Märkte zogen vorbei, während wir in einem nostalgischen Waggon ein 3-Gänge-Menü genossen und uns wie im Orientexpress fühlten – natürlich ohne Mord. An Bord gab’s Live-Musik, Tanz, einen Crashkurs zur Pisco-Sour-Zubereitung und eine Poncho-Modenschau. Ich hab mir natürlich auch einen gekauft 😉

Machu Picchu – Zwischen Nebel und Ewigkeit

In Cusco, der alten Hauptstadt der Inka, spürte man Geschichte in jeder Gasse. Doch den wahren Höhepunkt erreichten wir nach einer kurvenreichen Zugfahrt durch das Urubamba-Tal nach Aguas Calientes – dem Tor zu Machu Picchu. Früh am nächsten Morgen ging es zuerst mit dem Bus und dann zu Fuß hinauf zur sagenumwobenen Inkastadt. Als wir schließlich oben ankamen, lag Machu Picchu vor uns, eingerahmt von grünen Gipfeln – ein Ort, der trotz aller Fotos und Erwartungen in Wirklichkeit noch beeindruckender ist! Oberhalb der tiefhängenden Nebeldecke liegt es da, wie ein vergessener Thronsaal der Götter – was für eine Belohnung. Wir standen da, sprachlos und beeindruckt. Jeder Schritt durch die Ruinen fühlte sich an wie eine kleine Zeitreise – zurück in eine Welt, in der Stein, Himmel und Geschichte eins wurden.

Kontrastprogramm – Dschungelfieber de Luxe

Zum Abschluss wurde es feuchtfröhlich – im besten Sinne. Nach dem Flug ging’s mit dem Boot tief in den Amazonas zu unserer Lodge mitten im Dschungel. Die Geräuschkulisse dort ist ein Konzert der Wildnis: Affen, Vögel, Frösche und mehr – überall Leben und Bewegung. Tagsüber erkundeten wir mit einem Naturführer den Urwald, gingen über Hängebrücken in den Baumwipfeln und paddelten in einem Kanu durch spiegelglatte Lagunen. Nach Einbruch der Dunkelheit begaben wir uns auf zwei faszinierende Erkundungen bei Nacht: Die erste Tour führte uns mit dem Boot am Ufer des Río Madre de Dios entlang, wo wir einen Kaiman, ein Krokodil und ein Wasserschwein beobachten konnten. Die zweite Tour ging zu Fuß durch den Urwald. Unser Guide entdeckte in 1,5 Meter Entfernung eine riesige Tarantel – er war begeistert, ich auch, nachdem ich wusste, dass die Tarantel lieber Abstand hält. Daneben fanden wir weitere Spinnen und Insekten, und wir beobachteten einen Frosch beim Verschlingen seiner Beute. Bei der Suche nach Glühwürmchen standen wir minutenlang in völliger Dunkelheit – magisch – und ein bisschen wie eine Nacht im Zauberwald.

Fazit: Peru ist wie ein gutes Abenteuerbuch – nur dass du mittendrin bist

Ob Wüste, Canyon, See, Anden oder Regenwald – Peru hat uns gefordert, überrascht und verzaubert. Und wir haben gelernt: Wenn dir auf 4.900 Metern die Luft ausgeht, nimm einfach einen Schluck Coca-Tee – oder einen tiefen Atemzug voller Staunen.
Die „Naturreise Peru“ mit Aktivferien, dort, wo der Name Programm ist: überwältigende Eindrücke, organisiert mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks, begleitet von erfahrenen lokalen Guides und einer super netten Reiseleiterin. Gerne wieder!

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Wunderland Peru – ein Reisebericht