Dominik Abt leitet seit vielen Jahren Reisen für uns. Der diplomierte Wanderleiter ist Spezialist für Fusssafaris in Tansania und leitet viele unserer Pionierreisen. Wir haben mit ihm über seine Reiseleidenschaft gesprochen.

Dominik, du bist immer wieder für Aktivferien in Tansania unterwegs. Wieso gerade Tansania?

Wegen der Menschen. Wegen der Tiere. Wegen der Landschaften. Viele Gäste reisen zum ersten Mal mit uns auf diesen ihnen fremden Kontinent. Ich habe noch nie einen Gast erlebt, der nicht von der Herzlichkeit der Tansanier berührt wurde. Der von der Tierwelt nicht begeistert war. Und der nicht von den Landschaftsfotos mit Akazienbäumen vor Sonnenaufgängen und Sonnenuntergängen geschwärmt hat. Für mich sind es in erster Linie die herzlichen und fröhlichen Begegnungen mit den Menschen.

Und wieso die Tierwelt?

Das erste Zeitschrift, welche ich noch während der Lehre abonniert hatte, war das GEO. Ich verschlang die Reportagen über die für mich exotischen Tiere und fremden Völker dieser Welt. Dass ich nun mit Gästen, stundenlang selbst Elefanten, Giraffen, Löwen, Gazellen, Vögel und die restliche faszinierende Tierwelt Afrikas beobachten darf ist ein unglaubliches Privileg. Unsere Naturführer und Jeepfahrer wissen tausend Sachen über die Tiere und so lerne ich auf jeder Reise Neues über die Verhaltensweisen der verschiedenen Tiere. Ganz wichtig; mit unseren Reisen tragen wir aktiv zum Schutz dieser Tiere bei. Der Druck auf die Nationalparks wächst auch in Tansania, mit unseren Besuchen zeigen wir den Einheimischen, was für einen Wert ihre Tierwelt hat, generieren Einnahmen für den Schutz der Tiere und Parks durch die Ranger und schaffen Arbeitsplätze im Tourismus.

Du liebst Fusssafaris – was ist das Spezielle daran?

Die Unmittelbarkeit. Die Nähe. Das Bewusstsein, Teil von etwas Ganzem zu sein. Es ist das Wissen, quasi auf Augenhöhe mit den wilden Tieren zu sein. Zum Beispiel die Giraffe. Selbst auf Distanz müssen wir zu ihr aufschauen. Oder unter einer Akazie zu stehen und die ganze unendliche Weite in sich aufnehmen zu dürfen. Anders als bei der Pirsch im Jeep stehen wir auf unseren Füssen und haben Kontakt mit dieser Landschaft, sind Teil dieser Natur, das ist unglaublich faszinierend. Dazu die Massai und Ranger, welche uns begleiten und uns mit ihrem Engagement diese Umwelt erklären und näherbringen.

Fühlst du dich unterwegs manchmal wie ein Massai?

Wenn ich auf der Fusssafari mit den beiden Massai Kimani und Lemayani über ihre Weiden, durch ihre Hüttendörfer und vorbei an ihren Viehherden wandere, bekommt man ein bisschen eine Ahnung, wie das Leben hier wäre. Die beiden Massai-Freunde leben sowas von «im Moment», das ist für uns Europäer nur schwer nachvollziehbar. Wenn ich nach zwei Stunden Wandern auf die Uhr schaue und mich dann nach den Jeeps umschaue, lachen die beiden Massai fröhlich und teilen mir mit, dass es nur noch etwa ein bis zwei Stunden bis zur Strasse seien: «Dominik, wir haben doch jetzt ein gutes Gespräch und eine schöne Wanderung miteinander, wieso wollt ihr schon wieder weiterziehen …». Wenn aber wie letztes Jahr am Marakot der Massai Daniel einen alten Büffel im Gebüsch vor uns aufspürt und der Ranger Bamanya ihn mit Gewehrschüssen vertreibt, und ich frage, wie sie den einsamen Bullen bemerkt haben antworten: «Hast du ihn denn nicht gerochen?», dann weiss ich, ich bin weit davon entfernt, ein Massai zu sein.

Welche drei Dinge bringst du immer nach Tansania mit?

Respekt. Neugier. Und Offenheit. Respekt den Menschen, den Tieren, der Natur gegenüber. Respekt, Anerkennung und freundliche Worte zaubern immer und überall ein Lachen auf die Gesichter der Menschen. Neugier auf das, was als Nächstes passiert. Eine Löwenfamilie, die direkt neben der staubigen Piste liegt. Ein Kind, das uns fröhlich vom Strassenrand her zuwinkt. Die Silhouette eines Geiers, der im Gegenlicht auf einem toten Baum sitzt. Und Offenheit: Denn oft ist der unverhoffte Reifenwechsel, die leidige Verspätung oder der Regentag nur die Türe zu etwas Anderem, Neuem, Spannenderem. Wie hat mich Evarest, unser Manager in Marangu, auf einer meiner ersten Reisen nach Tansania gelehrt: Haraka Haraka haina baraka. Grosse Eile bringt keinen Segen.

Eine lustige Erinnerung von deiner letzten Tansaniareise?

Auf der Fusssafari dem Katama-Flussbett entlang sind wir einer Schar junger Nilgansküken begegnet. Erst vier, dann zwei der süssen Federbällchen sind uns dann eine ganze Weile fiepend und piepsend hinterhergewatschelt. Schliesslich hat der Ranger Stefan die beiden wieder zu ihren Geschwistern zurückgebracht. Und ist dann in seinen Gummistiefeln, mit der Kalaschnikow auf dem Rücken, in Riesenschritten zu uns zurückgerannt, damit die Küken ihm nicht folgen konnten. Wir, die Krokodile und Flusspferde, haben Tränen gelacht. Das war ein lustiger Anblick und Heidenspass.

Deine nächsten Reisen nach Tansania?

Im Oktober dieses Jahres geht’s erneut nach Südtansania. In die entlegenen Naturparks Mikumi, Ruaha, Nyerere, das südliche Hochland und die Lazy Lagoon. Diese entfernten Parks werden viel weniger besucht, da schwerer zugänglich. Hier erleben wir noch das ursprüngliche Afrika. Dann im November in die bekannten Naturparks im Norden: Kilimanjaro, Tarangire, Ngorongoro-Krater und Serengeti. Die reichhaltige Tierwelt und die abwechslungsreichen Landschaften überraschen mich hier immer wieder aufs Neue. Und im Januar 2026 dann mal wieder auf den Kilimanjaro. Aber das ist eine andere Geschichte. Enjema Safari. Gute Reise.

Die nächsten Reisen mit Dominik:

Südtanzania Naturreise vom 17. Oktober – 2. November 2025

Naturreise Tanzania vom 8. November – 24. November 2025

Kilimanjaro Trekking vom 3. Januar – 19. Januar 2026

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Interview mit Wanderleiter Dominik Abt über die Faszination Tansania