Vom 10. bis 27. April 2025 durften wir eine einmalige Reise erleben, die uns tief ins östliche Herz des Himalayas führte: Zwischen spirituellen Tempeln, endlosen Bergpanoramen, absolut einsamen Zeltlagern und lebendigen Städten wie Thimphu und Kathmandu.

Paro – Ankunft im Land des Glücks

Nach dem Flug und einer Nacht in Kathmandu begann unsere Reise im malerischen Paro-Tal. Schon der spektakuläre Landeanflug mit dem Blick auf eine dünn besiedelte Landschaft war vielversprechend. Unser lokale Guide Chencho organisierte direkt nach unserer Ankunf spontan den Besuch eines lokalen Musikfestes. Was für einen Start in diese wunderbare, neue, einzigartige Kultur! Ein perfekter Einstieg in diese magische Reise.

Über den Chelela-Pass nach Haa

Am nächsten Tag ging es über den spektakulären Chelela-Pass (3.800 m) nach Haa. Wir wanderten zum Kila Goemba, einem der ältesten Nonnenklöster des Landes, geschmückt mit unzähligen bunten Gebetsfahnen und mit einem spannenden Gespräch mit der äusserst beindruckenden Nonne «Karma». Diese Begegnung bleibt uns allen wohl noch lange in Erinnerung. Am folgenden Tag führte uns der Haa Panorama-Wanderweg sanft auf 3.150 Meter. Alte Pfade, wiederbelebt als Trekkingrouten, boten unglaubliche Ausblicke auf das Haa-Tal und die umliegende Bergwelt. Mit Chencho, dem besten Guide, an unserer Seite wurden wir stets mit spannenden Informationen und Geschichten unterhalten.

Start des Nub Tshona Pata Treks

Mit großer Vorfreude starteten wir unseren Zelt-Trek am Drana Dhingkha-Tempel (3.230 m). Durch Wälder aus Rhododendron und Wacholder stiegen wir, begleitet von vielen schönen Blüemlis, hinauf zu unserem ersten Zeltlager unterhalb des Tshabjo La Passes. Die kommenden Tage waren geprägt von atemberaubenden Pässen wie dem Gongche La (4.200 m) und dem Tsejey La (4.370 m), endlosen Wiesen und einsamen Hochlandseen wie dem heiligen Nub Tshona Pata.
Vom Wetter her hatten wir alles dabei. Wind, etwas Regen, kurz mal Schnee und immer wieder Aufhellungen und zum Abschluss dann der blaue Himmel und immer wieder Sicht auf die ganz grossen Berge. Die oft besuchten Achttausender Richtung Nepal und dann die heiligen Siebentausender Bhutans wie der Jomolari, welche immer noch alle unbestiegen über den Frieden und das Glück dieses wunderbaren Landes wachen. Voller Ehrfurcht und Dankbarkeit kamen wir aus dem Staunen kaum heraus.

Und dann am letzten Tag passiert es…wir treffen einen Menschen. J

Ein freundlicher Mann, der mit seinen Yaks alleine durch die Berge zieht kam auf uns zu und ja…es war tatsächlich die erste und einzige Person, welche wir auf diesem Trekking antrafen. So einsam unterwegs zu sein ist absolut einzigartig und spricht für einen äusserst sanften Tourismus und eine perfekte Routenwahl. Was sicherlich auch nicht unerwähnt bleiben darf, ist die perfekte Organisation unseren treuen Begleitern. Die Köche, welche uns stets mit herrlichem Essen verwöhnten. Die Jungs, welche mit den Pferden unsere Zelte transportierten und jeweils vor unserer Ankunft im neuen Lager alles einrichteten. Einfach alles hat gepasst! Besser geht’s nicht.

Thimphu – Stadt zwischen Tradition und Moderne

Nach dem Trekking kehrten wir in die Zivilisation zurück. In Thimphu, der charmanten Hauptstadt Bhutans, besuchten wir den farbenfrohen Markt, das imposante Regierungsgebäude Tashichho Dzong und bestaunten die riesige Buddha Dordenma-Statue, die hoch über der Stadt thront.

Abschied von Bhutan – Willkommen in Kathmandu

Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von Bhutan und flogen weiter nach Kathmandu. Hier erwartete uns das bunte, lebendige Chaos Nepals: verwinkelte Gassen, farbenfrohe Märkte und prachtvolle Tempel.

Diese Reise hat unsere Herzen berührt. Bhutan, mit seiner tiefen Spiritualität und unberührten Natur, und Nepal, mit seiner faszinierenden Vielfalt – beide Länder haben uns unvergessliche Eindrücke geschenkt. Die majestätischen Berge, die unglaubliche Herzlichkeit der Menschen und die intensive Erfahrung beim Zelttrekking werden uns noch lange begleiten.

Tinu Siegenthaler,

Bergführer mit eidg. Fachausweis

 

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Reisebericht aus Bhutan