Was machen unsere Mitarbeiter in Nepal in dieser Zeit, wenn keine Touristen kommen? Das Trekkingland hat im Frühling Hochsaison, aber jetzt fallen die Haupteinnahmen im Tourismus vollkommen weg. Als klar wurde, dass unsere Reisen nach Nepal in diesem Frühling nicht durchgeführt werden können, haben wir uns gefragt: Wie können wir unsere Mitarbeiter vor Ort trotzdem beschäftigen? Die Antwort war schnell gefunden: wir investieren weiter in die Infrastruktur und Sicherheit der Trekkingrouten im Everest-Gebiet.

Schon vor zwei Jahren haben wir in Zusammenarbeit mit Bergführer Meinrad Bittel und der Swiss Sherpa Foundation mit einer Wegsicherung im Everest Gebiet begonnen. Der wunderschöne, aber zum Teil etwas exponierte Weg von Thame nach Kongde wurde mit fixen Stahlseilen gesichert. Auf unserem Everest Komfort Trekking gelangen wir über diesen Weg nun sicher auf die spektakuläre Aussichtsterrasse in Kongde.

Instruiert von Meinrad Bittel haben sich einige unserer Nepali Bergführer das Wissen angeeignet, wie man mit Akkubohrhammer, Stahlseilen und Bohrhaken umgeht. Das fertig gestellte Projekt hatte schnell die Runde gemacht in der Region und wir wurden offiziell angefragt, auch den Übergang des Cho La Pass zu sichern. Für dieses Projekt stellten wir aber nur das Material zur Verfügung, alle Arbeiten wurden von unseren lokalen Mitarbeitern ausgeführt. Die eine Passseite ist nun bereits mit Stahlseilen abgesichert, ein Steintrassee gebaut, der Weg sicher gestaltet. Wir berichteten bereits auf unserem Blog.

Der eindrückliche Passübergang, der Cho La 5420 m verbindet das einsame Gokyo Tal mit dem Khumbu Tal, aus welchem viele Everest Expeditionen starten. Bei guten Verhältnissen kann man die Eisriesen und Achttausender Cho Oyu, Everest, Lhotse und ein Meer von Sechs- und Siebentausendern bestaunen. Auf dem Cho La sind bei Wetterumbruch immer wieder Touristen in Not gekommen.

Die zweite Passseite des Cho La ist noch nicht gesichert. Was liegt also näher, als dies jetzt zu tun? Sofort bestellten wir 700 m Stahlseil sowie Bohrhaken und Schrauben. Bereits Mitte März war es aber schon zu spät, wir konnten das Material mangels Flügen nicht mehr nach Nepal senden. Auch unsere Nepali Freunde haben im Moment nicht die Möglichkeit, mit der Arbeit zu beginnen. Sie haben eine Ausgangssperre und können die Vorbereitungsarbeiten bestimmt nicht vor Mai in Angriff nehmen. Es braucht also noch etwas Geduld.

Wir wollen mit diesem Projekt unseren Mitarbeitern nicht nur Arbeit geben, sondern auch Hoffnung und eine Perspektive. Denn irgendwann wird auch diese Krise überstanden sein. Und dann wollen wir unsere Träume umsetzen und ein Trekking unternehmen zu den höchsten Bergen der Welt.

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Arbeit für unsere Mitarbeiter in Nepal