Naturreise Westtanzania
Mit dem Safariflugzeug fliegen Christine und ich mit dem Piloten Matthew Fox stundenlang über menschenleere Gebiete, Berge und Urwälder bis wir am Lake Tanganjika in Westtanzania auf einer holprigen Airstrip direkt am See landen. Wir werden mit dem Schiff abgeholt und von Sixtus, dem Naturguide und Reymund, dem Ranger herzlich begrüsst. Der See ist himmelblau und glasklar. Mit 700 km Länge und 1400 m Tiefe zählt er zu einem der grössten und tiefsten Seen dieser Welt. Jetzt geht es Richtung Süden los, die Mahale Mountains zeigen sich von der schönsten Seite und der Kontrast könnte nicht grösser sein. Diese üppig grünen Bergurwälder und das helle Blau des Sees. Ein Traum geht für mich in Erfüllung, dieser Platz fasziniert mich schon mein Leben lang. Nach zwei Stunden erreichen wir einen herrlichen Strand, die Mbali Mbali Lodge, unser Zuhause für die nächsten drei Tage. Wir wohnen in fantastischen Safari Zelten und geniessen von hier aus, wunderschöne Sonnenuntergänge über dem Kongo.

Begegnungen mit Schimpansen, ein einmaliges Erlebnis
In den Mahale Mountains leben noch etwa tausend Schimpansen, aufgeteilt in 14 verschiedenen Sippen. Nur eine dieser Sippen ist jedoch besuchbar, es sind etwa 75 Tiere, die sich in einem Gebiet von rund 25 Quadratkilometern aufhalten. Von der Lodge aus wandern wir auf einem Trail durch den herrlichen Regenwald, begleitet von Sixtus und Reymund. Ein weiterer Guide, John, ist schon seit dem frühen Morgen quasi als «Späher» unterwegs, um die Sippe ausfindig zu machen. Werden wir die Schimpansen wirklich aufspüren? Plötzlich hören wir das unverkennbare Geschrei, es kommt immer näher, ja tatsächlich, die Schimpansen kommen auf uns zu. Jetzt sind wir mitten drin. Turnend in den Bäumen, springend von Ast zu Ast bieten sie uns ein eindrückliches Spektakel.

Einige der älteren Tiere nehmen es etwas ruhiger, haben die Jungtiere aber immer Blick. Plötzlich kommt das Leittier laut kreischend und sehr schnell auf uns zu, es klatscht auf den Boden und an die Bäume. Wir machen ihm möglichst ruhig den Weg frei, trotzdem streift er mich mit seinen wuchtigen Händen und markiert klar, dass er der Chef ist. Mit einer Selbstverständlichkeit legt er sich direkt vor mich. Ich bleibe ruhig und schaue ihm nicht mehr in die Augen, ich will ihn nicht provozieren. Dann ein lautes Geschrei, jemand von der Gruppe hat frische Früchte gefunden und alle springen wie wild die Bäume hoch. Insgesamt gibt es hier über 190 verschiedene Baum- und Straucharten, die abwechselnd saisonal als Futtergrundlage dienen für die Schimpansen. Sie ernähren sich aber nicht nur von Früchten und Blättern, sondern fressen auch andere Affenarten.

Das Verhalten der Schimpansen kommt dem Verhalten des Menschen sehr nah. Sie schauen für einander und informieren sich gegenseitig, wenn sie frische Früchte finden. Ist das Futterangebot jedoch klein oder findet einer einen speziellen Leckerbissen wie frische Feigen, dann verhält er sich ganz diskret und frisst diese unauffällig für sich. Einfach herrlich zu beobachten.

Am Nachmittag geht es mit dem Schiff der Küste entlang, manchmal sehen wir ein Krokodil am Strand liegen. Die Vogelwelt mit Seeadler, Goliatreiher und Eisvögeln ist einmalig. Unberührte Natur und keine Menschen. Gerne möchte ich noch baden im See, aber im Strandgebiet ist es wegen den Krokodilen zu gefährlich. Wir fahren also weiter hinaus auf den Tanganjika See wo es sicher wird. Das kristallklare Wasser schimmert in tiefem Blau. Wir wissen, dass am Seeufer auch Nilpferde leben. Von ihnen sehen wir nichts, hören sie jedoch in der Nacht, wenn sie für die Futtersuche ans Land kommen.

Katavi Nationalpark, der unberührte Nationalpark in Westtanzania
Ein weiterer Höhepunkt ist der Katavi Nationalpark mit seinen gigantisch grossen Schutzgebieten, insgesamt grösser als die Schweiz. Durch seine Abgeschiedenheit wird er kaum besucht und es gibt immer wieder Tage, wo man keinem Menschen begegnet, jedoch gigantisch grossen Büffelherden mit bis zu 2000 Tieren gegenüberstehen kann. Die abwechslungsreiche Landschaft ist von weiten Sümpfen und Grasflächen, dichtem Wald, Strauchland, Seen und Flüssen geprägt. Hier hat die Familie Fox direkt am Haupttierwechsel ihr Katavi Wilderness Camp aufgestellt.

Hier haben wir auch unsere Geschäftssitzung. Herzlich werden wir begrüsst von Bruce, Jane und Oliver Fox sowie den beiden Piloten Matthew und Felix (zweitjüngste Generation der Familie Fox), die eine eigene Safari Fluggesellschaft gegründet haben und unsere Gäste von Park zu Park fliegen. Die Familie Fox sind Pioniere im Süden und Westen Tanzanias mit ihren Camps. Uns verbindet die gleiche Geschäftsphilosophie mit der Kombination von der klassischen Safari mit den offenen Land Rovern, aber auch mit Fusssafari mit Rangern und Massai. Während unserer Sitzung werden wir immer wieder von Elefanten «gestört», die durch das Camp ziehen. Afrika ist einfach grossartig.

Ruaha Nationalpark
Auf dieser Westtanzania-Reise besuchen wir den Ruaha Nationalpark, der dank der grossen Elefantenpopulation und einer enormen Pflanzenvielfalt bekannt geworden ist. Der Great Ruaha River ist Schauplatz unvergesslicher Tierbeobachtungen. Die Ruaha River Lodge hat Geoff und Vicky Fox als erste Lodge im Park gebaut, dies am besten Platz für Tierbeobachtungen und einer einmaligen Kulisse mit riesigen Felsformationen.

Mit der Naturreise Westtanzania haben wir eine exklusive Reise neu im Programm für Menschen, die etwas Einzigartiges suchen. Diese Reise kann als Privatreise an beliebigem Datum oder als Gruppenreise gebucht werden. Die optimale Reisezeit ist von Juni bis Februar.

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Das blaue Herz Afrikas – Lake Tanganjika