Gaudence hat es geschafft! Am 25. Februar 2017 rennt er in 8 Stunden 36 Minuten vom Nationalpark Gate auf den Gipfel des Kilimanjaro und wieder zurück zum Gate. Für Gaudence geht damit ein grosser Traum in Erfüllung.

Gaudence ist Bergführer von Aktivferien Tanzania, daneben begeisterter Musiker und „Mountainrunner“. Der 32 Jährige arbeitet seit 2009 für Aktivferien AG.

Im Jahr 2012 ist er gemeinsam mit Karl Egloff, unserem Geschäftsführer von Aktivferien Ecuador, unterwegs. Beide teilen eine grosse Leidenschaft fürs Speed-Bergsteigen. Im Jahr 2014 schafft Karl den Weltrekord am Kilimanjaro mit 6 Stunden 42 Minuten – Gaudence unterstützt ihn am Gipfel. Von diesem Tag an lässt ihn der Traum nicht mehr los, den nationalen Rekord zu brechen.

Er beginnt gezielt zu trainieren und nutzt die Ruhetage am Kilimanjaro für ein Höhentraining. Oft wird er von uns als „schneller Mann“ eingesetzt um die Hütten zu reservieren. Gaudence wird immer stärker, bis er uns Anfang 2016 anfragt, ob wir ihm die Möglichkeit geben und ihn unterstützen würden, den nationalen Rekord anzugreifen. Dieser wurde vor mehreren Jahren von Simon Mtui mit 9 Stunden 21 Minuten aufgestellt.

Aktivferien AG unterstützt solche Ideen und den Enthusiasmus junger Guides sehr gern. So sichern wir ihm Unterstützung und Finanzierung zu. Bereits im Juli macht Gaudence den ersten Angriff auf den Rekord, leider erfolglos. Im Interview erklärt er, warum er scheitert. Zusammen erstellen wir für den zweiten Versuch einen Plan. Als oberstes Ziel gilt es, sich den schnellsten Weg genau einzuprägen. Während der Gruppenreise nutzt Gaudence mehrmals den Ruhetag auf der Horombo Hütte. Er rennt zur Mweka Route, von dort auf den Gipfel und wieder zurück zur Horombo Hütte. Mit Trainingskleidern ausgerüstet wird er von unserem Partner Mammut.

Voller Selbstvertrauen startet Gaudence am 25. Februar frühmorgens um 05:30 Uhr. Alle 90 Minuten wird er von seinen Kollegen an der Strecke mit Wasser und Schokolade verpflegt. Und es scheint wirklich alles aufzugehen. Bereits nach 8 Stunden 36 Minuten ist Gaudence auf dem Gipfel und zurück am Gate. Wow, was für eine Leistung! 45 Minuten schneller als der frühere Rekord. Herzliche Gratulation Gaudence, wir sind stolz auf dich!

Zu seinem Rekord haben wir Gaudence per Telefon interviewt. Das Interview original in Englisch und übersetzt in Deutsch:

Congratulation Gaudence to the new record of Mount Kilimanjaro. We like to ask you some questions about how this all came true.

When do you started working on Mount Kilimanjaro?

With 22 years I started as a porter for 2 years, after that with 24 years I started working as Mountain Guide.

When do you started working with Aktivferien?

In 2009 I started with Aktivferien.

When were you thinking the first time about breaking the record?

I can’t tell one day but had it always in my mind. When Karli (Karl Egloff, Geschäftsführer Aktivferien Ecuador) came to Tanzania for the first time we were together on the mountain and we have been talking all the time about breaking the record. He then broke the record in 2014 and I have been with him for the last part up at the summit. With Karli my dream grew and grew until I did the national record.

How did you came to the trail running?

Since all the time I have been running…

How did you prepared yourself for breaking the record?

Running, running, running. During the low season in the flats, during the season at the mountain.

How was your first intend of breaking the record?

The big fault I made was that I get lost in the last part up to the summit. Also I felt very nervous, had stomach problems. The first time I carried a backpack which was too heavy. Even then I did the second best Tanzanian time.

How did you prepare for the second intend?

I have been running up the original record route several times to know the exact way. I didn’t want to get lost again. Also with the material I made different. I did not carry a backpack.

How was your day when you broke the record?

I started at 5.30 in the morning and I felt less nervous than by the last intend. I carried 1.5 liter water bottle in my waistpack. Every 1.5 hour I had my station with some food and water. I ate chocolate – a lot of chocolate.

You felt confident of breaking the record?

Yes, since from the beginning. The conditions were very windy and cold at the summit. From Arrow crater to the summit was a lot of snow. It was very slippery for the last part. I stayed 4 minutes at the summit. My younger brother Calvin has been there. From the summit until Barafu I felt very tired. From there down to Mweka Gate I felt very good.

You were received like a popstar!

(lacht) yes, and I felt very, very happy.

Proud?

Yes.

How was your  support?

My support was very good.

And the support from Aktivferien?

Also the support from Aktivferien was very good. Thank you Beni. The time for training I could use during working for Aktivferien was very good. Also my new Mammut shoes I like very much and I still use them for my exercise now.

Now you have the national record on Mount Kilimanjaro, will you keep running up?

Oh yes, I don’t stop running. I will always run!

Thank you Gaudence for this interview and congratulation again! Very good job you have done!

 

Herzliche Gratulation zum neuen Rekord am Kilimanjaro,Gaudence. Gerne stellen wir dir einige Fragen wie es dazu kam.

Wann hast du begonnen am Kilimanjaro zu arbeiten?

Mit 22 Jahren startete ich als Träger zu arbeiten. Zwei Jahre später dann auch als Bergführer.

Und ab wann arbeitest du für Aktivferien AG?

2009 startete ich bei Aktivferien AG

Wann dachtest du zum ersten Mal den Rekord am Kilimanjaro zu brechen?

Einen genauen Tag kann ich nicht nennen aber ich hatte den Rekord immer im Hinterkopf. Als Karli (Karl Egloff, Geschäftsführer Aktivferien Ecuador) zum ersten Mal nach Tanzania kam, waren wir zusammen am Berg unterwegs. Wir haben ständig über den Kilimanjaro Rekord gesprochen. Er hat dann im 2014 den Rekord geschafft. Ich konnte ihn am Gipfel unterstützen. Mit Karli wurde mein Traum immer grösser bis ich nun den nationalen Rekord geschafft habe.

Wie kamst du zum Trail Running?

Seit immer bin ich am Rennen.

Wie hast du dich persönlich darauf vorbereitet um den Rekord zu brechen?

Rennen, rennen, rennen. Während der Zwischensaison im Flachen und während der Saison in den Bergen.

Wie war dein erster Versuch, den Rekord zu brechen?

Der grosse Fehler war, dass ich im Gipfelaufstieg den Weg verlor. Zudem war ich sehr nervös, hatte Magenprobleme. Das erste Mal hatte ich einen zu schweren Rucksack dabei. Immerhin habe ich trotz allem die zweitbeste nationale Zeit geschafft.

Wie hast du dich auf den zweiten Versuch vorbereitet?

Ich rannte mehrere Male die Originalroute hoch um den genauen Weg zu wissen. Ich wollte mich nicht nochmals verlaufen. Auch mit dem Material habe ich umgestellt. Das zweite Mal ging ich ohne Rucksack.

Wie war dein Tag als du den Rekord geschafft hast?

Um 5.30 Uhr startete ich. Ich fühlte mich weniger nervös als beim letzten Versuch. In meinem Hüftgurt trug ich 1.5 Liter Wasser. Alle anderthalb Stunden hatte ich meine Station wo ich von einem Kollegen Wasser und etwas zu essen bekam. Ich ass Schokolade – sehr viel Schokolade.

Hast du dir den Rekord zugetraut?

Ja, von Beginn weg. Die Verhältnisse waren sehr windig und kalt auf dem Gipfel. Vom Arrow Crater bis zum Gipfel hatte es viel Schnee. Es war rutschig für den letzten Teil. Auf dem Gipfel blieb ich 4 Minuten. Mein jüngerer Bruder Calvin war da. Vom Gipfel bis Barafu fühlte ich mich müde. Von da bis zum Mweka Gate fühlte ich mich sehr gut.

Du wurdest wie ein Popstar empfangen!

(lacht) Ja, und ich war sehr, sehr glücklich.

Stolz?

Ja.

Wie war deine Unterstützung?

Meine Unterstützung war sehr gut.

Und die Unterstützung von Aktivferien?

Die Unterstützung von Aktivferien war sehr gut. Danke Beni. Die Zeit fürs Training, die ich während meiner Arbeitszeit nutzen konnte, war sehr gut.Auch meine neuen Mammut Schuhe habe ich sehr gerne und ich brauche sie immer noch für mein Training.

Jetzt hast du den nationalen Rekord am Kilimanjaro, wirst du nochmals hochrennen?

Oh ja, ich höre nicht auf zu rennen. Ich werde immer rennen!

Danke Gaudence für dieses Interview und Gratulation nochmals. Du hast einen guten Job gemacht!

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Gaudence, unser schnellster Guide am Kilimanjaro