Mitte Oktober wütete ein Buschfeuer am Kilimanjaro. Gross wurde es dokumentiert in sozialen Medien und der internationalen Presse. Aktivferien AG hatte zum Zeitpunkt des Ausbruchs keine Gäste am Kilimanjaro unterwegs, sendete aber unmittelbar ein Team von Aktivferien Guides und Trägern an den Berg, um den offiziellen «Firefighters» zu helfen.

Von unseren Guides, der offiziellen Nationalparkbehörde sowie von unseren Partnern vor Ort erhielten wir laufend Bilder über die aktuelle Situation, diese lieferten aber zum Teil widersprüchliche Infos. Das Feuer war nach zirka einer Woche ganz gelöscht. Trotz der sehr guten Kontakte vor Ort war es aus der Ferne sehr schwierig, sich ein abschliessendes Bild zu machen über die Auswirkungen auf die Besteigungen.

Die einfache Reaktion, die für mich auch ein Privileg darstellt, ist, dass wir uns in solchen Fällen immer ein persönliches Bild machen. Zwei Tage nach diesem Entscheid bin ich deshalb bereits unterwegs am Kilimanjaro. Zusammen mit Godlisen werden wir den Berg in drei Tagen besteigen.

Die erste Etappe bis zur Mandara Hütte ist vom Feuer unversehrt und man kann gerade jetzt sehr viele Tiere beobachten. Ungestört und ohne Scheu klettern sie über unsere Köpfe hinweg auf der Suche nach Nahrung. Zirka 45 Minuten oberhalb der Mandara Hütten kann man die ersten Brandherde erkennen. Diese begleiten einem nun bis auf eine Höhe von 3900 m. Es ist aber nicht so, dass alles komplett verbrannt ist. Immer wieder sind auch kleinere und grössere grüne Flächen erkennbar, Erikabüsche, Proteas, Lobelien, Fackelilien und kurz vor den Horombo Hütten auch Senezien.

Das Feuer wütete auch unmittelbar um die Horombo Hütten. Glücklicherweise blieben die neuen grossen Hütten, die Aufenthaltsräume, sanitären Anlagen und Küchen unversehrt. Und es hat auch grüne Flächen um die Horombo Hütten, sodass der Aufenthalt auch am Ruhetag angenehm gestaltet werden kann. Steigt man dann weiter hinauf, lässt man das verbrannte Gebiet bald hinter sich.

Es schmerzt zu sehen, dass so viele Senezien, Proteas und Fakellilien abgebrannt sind. In den letzten 30 Jahren mussten wir bereits 5 solche Buschbrände miterleben. Diese gehören hier auch zur Natur. Aus Erfahrung können wir aber sagen, dass sich die Natur sehr schnell erholen wird. Die Graslandschaft wird nach den bald einsetzenden Regenfällen bald wieder anfangen zu wachsen. Die Buschlandschaft braucht da etwas mehr Zeit.

Ab 3900 m erlebt man den Kilimanjaro wieder wie immer. Einsam steigt man durch die Kibo-Wüste und dann weiter bis auf den Gilmans Point auf dem Kraterrand. Dadurch, dass fast keine Menschen am Berg unterwegs waren, überzieht das sogenannte Büssereis wie eine Kappe ganze Abschnitte des Kraterrandes und man muss zum Teil durch Hüfthöhe Eiszacken seinen Weg suchen. Ein einmaliges Erlebnis!

Bei einer solchen Inspektionstour geniesse ich den Kilimanjaro immer auch wieder für mich persönlich. Auch nach über 50 Besteigungen erlebe ich jedes Mal einzigartige Erlebnisse. Diese Momentaufnahme ist auch geprägt durch Kontakte mit allen lokalen Entscheidungsträgern. Die Kilimanjaro Nationalparkbehörde «KINAPA» bittet mich, aktuelle Fotos vom Berg auch ihnen zu senden. Nach der dreitägigen Besteigung werde ich von einer Delegation von «KINAPA» sowie vom Tansanischen Fernsehen empfangen. Aktivferien AG sei ihr Hoffnungsträger und seit wir im Juni wieder die ersten Gruppen nach Tanzania senden, spüre man auch, dass andere Veranstalter nachziehen und es wenigstens ein bisschen Arbeit gebe. KINAPA bedankt sich bei uns für den grossen Einsatz für den Tourismus.

Inzwischen sind auch wieder Aktivferien Gruppen am Kilimanjaro unterwegs. Sie können den Berg ohne Einschränkungen geniessen. Bis im März haben wir nun laufend Gruppen und Privatreisende. Ihnen allen können wir grosszügige Platzverhältnisse auf allen Hütten anbieten. Spontane Buchungen sind weiterhin möglich und innert wenigen Tagen können Sie fliegen.

Mir persönlich hat diese Besteigung enorm viel gegeben für meine Erholung und Wohlbefinden. Man ist völlig für sich und kann den Kilimanjaro in vollen Zügen geniessen.

Asante sana Afrika! Asante Sana allen Beteiligten, die das Feuer eingedämmt haben!

Die folgenden Bilder sind ausschliesslich auf der Tour von letzter Woche, vom 21. – 23. Oktober 2020, von Hansruedi Büchi aufgenommen worden.

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Buschfeuer am Kilimanjaro