Endlich wieder unterwegs in Afrika, meinem Sehnsuchtsland!

Nun geht es also wieder los, unser Ziel heisst Tanzania und wir sind unterwegs auf der Naturreise von Aktivferien.

Jedes Mal bin ich wieder zutiefst berührt von der atemberaubenden Natur, den Menschen und Tieren. Auf dieser Reise hatten wir unglaubliches Glück, was die Tierbeobachtungen betrifft. Ein Löwe, der einen Büffel jagt und zu Boden wirft. Die anderen Büffel, welche ihm zu Hilfe eilen und den Löwen verjagen. Ein Gepard, der einem Impala in schwindelerregender Geschwindigkeit hinterherrennt. Geparden Babys, die noch so klein und gut getarnt sind, dass sie aus der Ferne wie die Jungen vom Dachs aussehen. Gut getarnte Leoparden auf Bäumen. Eine Sensation nach der anderen!

Mein persönliches Highlight war die Begegnung mit der lokalen Bevölkerung. So sind wir also unterwegs nach Endulen. Dem Hochland, wo die Massai zu Hause sind. Dort treffen wir auf Kimani und Lemayen. Zwei Massai-Männer, wie sie im Bilderbuch stehen. Stolz empfangen sie uns in ihrer traditionellen, farbigen Kleidung. Die Schuhe werden aus alten Motorrad-Reifen hergestellt. Ausgerüstet sind sie mit den traditionellen Waffen wie Speer und Buschmesser. Das macht schon Eindruck!

Wir neugierigen Schweizer haben die Gelegenheit, die Massai während dem zweistündigen Spaziergang über alles erdenkliche auszufragen. Da Massai polygam leben, wollen wir natürlich sofort wissen, ob es denn für den Mann nicht stressig ist, so viele Frauen glücklich zu stellen. Jede Frau lebt in ihrer eigenen Hütte, die Hütten aller Frauen eines Mannes werden dann nahe beieinander gebaut, so dass die gesamte Grossfamilie nahe beieinander leben kann. Die Massai betreiben hauptsächlich Viehzucht. Wir erfahren, dass sie sich fast ausschliesslich von Fleisch, Blut und Milch ernähren.

Während dem Fussmarsch nähern sich uns Massai Kinder in einer Mischung aus Neugier und Scheu. Gross ist die Freude auf beiden Seiten, wenn ein Selfie mit ihnen geglückt ist. Beim Zeigen der Fotos strahlen uns leuchtende Kinderaugen an und uns geht das Herz auf vor Freude. So wie wir die Massai kennengelernt haben, sind sie ein sehr freundliches, fröhliches und vor allem naturverbundenes Volk. Die Naturverbundenheit zeigt sich auch, als wir auf einen einzelnen, markanten Baum zugehen. Das sei nicht einfach ein Baum, sondern ein heiliger Baum. Sie besuchen kein Gebäude, welches als Kirche dient, sondern suchen zum Beten diesen Baum auf. Es ist auch ein Ort der Gerechtigkeit. Wie das in unserer Kultur früher die Linde war. In jedem Dorfzentrum stand früher ein prächtiger Lindenbaum. Dieser wurde als Ort für Feste, oder zum fällen gerechter Gerichtsentscheide genutzt. Aber zurück nach Endulen.

Wir wollen wissen, ob die Früchte dieses Kirchenbaumes gegessen werden. «We need them for the birds». Wem die sprachliche Finesse auffällt, hat mit diesem Satz auch die Naturverbundenheit der Massai verstanden.

So nah und privat einen Einblick in das Leben einer fremden Kultur zu erhalten ist aussergewöhnlich. Die Freude der Massai am Leben, ihr Respekt den Tieren gegenüber, das hat mich zutiefst berührt und beeindruckt. Aus dieser Begegnung nehme ich viele wertvolle Erkenntnisse mit nach Hause.

Afrika tutaonana hivi karibuni – Afrika, ich freue mich auf ein Wiedersehen!

Karin Baumgartner, Wanderleiterin und Safari Guide

 

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