Zum ersten Mal sind Aktivferien Gäste auf der neuen Peru Naturreise unterwegs. Diese können wir nun, Covidbedingt, erst zwei Jahre nach der erstmaligen Ausschreibung durchführen. Umso mehr freuen wir uns, Ihnen den Reisebericht unserer ersten Gäste zu präsentieren, die so freundlich waren diesen uns zu Verfügung zu stellen.

1. Tag, Ankunft, Fomularchaos und trotzdem ein gelungener Start
Trotz Formularchaos bei Iberia, falschem Namen auf Online Ticket (“Vietnamesische” Version von Honegger: Ho Negger) und einem laaangen Reisetag, sind wir wohlbehalten, mit allem Gepäck, in Lima angekommen und wurden total herzlich von Katharina in Empfang genommen. Als angehende Dolmetscherin (Deutsch, Englisch und Spanisch), die zuhause italienischen spricht) kann sie locker jeden Sprachwunsch erfüllen.
Der erste Kontakt mit Einheimischen war leider an der Gepäckausgabe. Da sind die sonst eher zurückhaltenden Peruaner unaufhaltsame Drängelmonster, wie sonst nur noch im Feierabendverkehr. Aber mal im netten Hotel mitten im Ausgangsviertel Miraflores angekommen, ist die Welt wieder total friedlich und die Leute ebenso freundlich.
Da pulsiert das Leben auch wieder, zwar alle immer mit Maske, aber es lebt.
Und als Gourmet kommt man hier voll auf seine Kosten, fast schade, dass wir nur eine Nacht hier sind, das ist das absolute Minimum im kulinarischen Hotspot der Welt.
Wir spazierten auf einen Tipp hin ins Fischrestaurant AlFresco ohne das geringste Gefühl zu haben, dass es gefährlich sei. Auch nachts um 10 ist man un diesem Stadtteil sicher unterwegs.
Somit: Start gelungen!

2. Tag, Lima – Paracas
Kurzer Tripp in Lima mit einigen interessanten kulturellen Spots und vielen spannenden Hintergrund Infos, vor dem Weg nach Paracas.
In Paracas gemütliche und feines Essen und Strand/Poolnachmittag mit Flamingos und spektakulären Kitesurfern im wunderschönen Hotel Hacienda Bahia Paracas.
Programm für Tag 3 ist wegen Wetterkapriolen noch etwas unsicher, aber wir werden den Tag so oder so geniessen.

3. Tag, viel Wind und Alternativprogramm
Wind, Wellen und langsam zurückkehrende Touristen in Paracas.
Leider hat uns der Wind einen Streich gespielt. Er war so stark, dass der Bootsausflug auf die Inseln Ballestas im Nationalpark von Paracas abgesagt.
Als Alternative sind wir etwas mehr im Festlandteil der wilden Küste entlang zu verschiedenen Aussichtspunkten gefahren und haben lange und gemütlich gegessen und den Strand und Pool im schönen Hotel genossen.
Interessant war zu sehen, dass die Touristen langsam wieder zurück kommen. Mehrheitlich noch Einheimische, welche von den noch tieferen Preisen profitieren. Aber wir haben auch Franzosen, Engländer und ein paar andere Europäer gesehen. Und alle machten einen glücklichen und zufriedenen Eindruck. Kein Wunder, denn sie werden überall mit viel Freude und Freundlichkeit behandelt.
Tag 4 wird ein Transfer Tag werden, mal schauen wie das funktioniert. Bis jetzt war ja alles perfekt

4. Tag, Transfer durch Chaos von Lima – mit so viel Coolness!
4 Stunden Busfahrt hinein in Stau und Chaos von Lima. Zum Glück hat der Fahrer das gewusst und uns etwas früher abgeholt (der hat das Peruanische Fahren mit so viel Coolness im Griff, unglaublich). Leider mussten wir dadurch das tolle Frühstück Buffet gegen ein Zmorge-Säckchen eintauschen.
Falls möglich für die Zukunft ein etwas größeres Büsslein nehmen. Ab 1.80 sind 4 Stunden mit angezogen Knien eine echte Herausforderung (So wie der Bus für Colca, der ist perfekt)
Dann noch der Sardinen-Flug nach Arequipo, der zum Glück perfekt organisiert war, und mein Rücken war bedient.

5. Tag, Arequipa
Abholung perfekt organisiert.
Super Fahrer und eine Paulina die mit ihrem Schalk den Tag wieder gerettet hat.
Hotel könnte zentraler nicht sein und auf der Dach-Terrasse mit Bar (und Restaurant)  ….. coool
Zum Essen war es uns dort zu kalt, darum nahmen wir den Tipp von Paulina an ins Restaurant ZigZag und haben als echte Schweizer was gegessen…. Ein wirklich gutes Arequipa Fondue 😎
Das nach einem sehr informativen Rundgang durch das alte Kloster
Apropos Essen
Wie sind zwar zwischendurch unverbesserliche Schweizer, aber gerade in Paracas und Lima haben wir uns das reichhaltige Angebot aus dem Meer nicht entgehen lassen.
X verschiedene Ceviche, Pulpo, Squid, Garnelen, Reis mit Meeresfrüchten im Stil einer Paella, Fischtartar, Catch of the day und und und.
Zudem lohnt es sich einmal ein anderes Restaurant zu wählen, selbst wenn es im Hotel inbegriffen ist. Dies Weil die Auswahl manchmal noch klein ist, so dass die Karte nach Mittagessen und Dinner bekannt ist und weil es wirklich gute Restaurants in allen Preislagen gibt. Einfach auf Tipps der Guides hören.

6. Tag, ab ins Hochland.
Ein Streik der Transporter und die drohende Blockade warf uns um 4 statt um 7 aus dem Bett. Ich werde noch zu einem Early Bird…
Dafür konnten wir in Colca dann etwas gemütlicher das Dorf und seine Erbschaft der Inkazeit, die Terassenlandschaft geniessen. Und ein gemächlicheres Tempo ist nötig, denn die Höhe zw 3000 und 3500 ist definitiv spürbar, noch extremer bei der Fahrt über Strassen auf 4500 M ü M.
Ein Höhepunkt ist aber sicher auch das Baden in den Thermalbecken des Hotels (mit anschließender Massage bei Bedarf).
Interessant war auch das komplett ausgebuchte!! (neue) Restaurant dessen Namen ich nochmals nachfragen muss. Und es waren nicht nur Einheimische dort.

7. Tag, Geduld, abenteuerliche Fahrt und Einblicke in die alten Kulturen der Quechua waren die Themen.

Die Natur lässt sich nicht programmieren. Nach einer abenteuerlichen Fahrt über steile Schotterstraßen, gelangten wir zum Mirador del Condor um die seltenen und riesigen Vögel beim Segeln zu beobachten. Die Herren der Lüfte hatten aber andere Verabredungen und es überhaupt nicht eilig sich den wartenden Touristen zu zeigen. So zottelten die meisten davon, ohne einen Kondor gesehen zu haben.

Wir machten noch Spaziergänge zu verschiedenen Aussichtspunkten über der 1200 Meter tiefen Schlucht und bekamen sie dann nach 2.5 Stunden doch noch kurz zu sehen. Die Geduld hat sich also ausbezahlt. Fotos mit dem Handy haben wir aber nicht wirklich. Aber vielleicht wurde eines der Bilder mit dem Tele brauchbar. Die werden aber erst nach den Ferien verfügbar sein

Sidestory

Ein Paar aus Deutschland erholte sich ebenfalls in den Thermen, ohne zu wissen was wir verstehen und beschwerte sich über ihren Kamikaze Chauffeur.

Wir mussten schmunzeln, denn unser Fahrer der hat das so was von im Griff. Beim Überholen super Vorsichtig, solides Tempo bei freier Fahrt, und wie präzise er die vielen Gesteinsbrocken umfährt… wir ziehen den Hut und gönnen uns locker mal ein Nickerchen während der Fahrt, und das ohne auch nur im Geringsten Angst zu haben

Der Nachmittag gehörte der Kultur der Vor Inka Völker ( Quechua), welche das Land mit der aufwendigen Terrassierung und dem cleveren Bewässerungssystem in extrem harter Arbeit nutzbar gemacht haben. Die Ausgrabungen und Renovierungen leiden unter Geldmangel und auch der Idee es möglichst authentisch wiederaufzubauen. Mit dem Hintergrundwissen von Paulina wird das ganze aber doch irgendwie „sichtbar“ gemacht. Und das ohne einen einzigen anderen Touristen……

Auf der anschließenden Reise von Cuzco zur nächsten Destination Yucai im Heiligen Tal haben wir noch 2 Highlights erleben dürfen.

Empanadas! Und was für schmackhafte Dinger für ein Nichts an Preis, direkt aus dem Steinofen, dazu einen Maracuja Saft direkt aus dem Paradies und wirklich mal feinen Peruanischen Kaffee. Wer braucht da schon Guide Michelin, wenn man ortskundige Guides wie Horge hat.

Das zweite Highlight war der Markt im gleichen Ort (ich glaube es war Pachar) und dort das Suchen und Finden von echten Alpaka Schals. Die haben zu Recht ihren Preis, sind aber, wenn echt und von jungen Tieren, etwas vom angenehmsten was es gibt. Wichtig auch hier, entweder das eigene Wissen wie sich das anfühlen muss (kühl!!), oder einen Guide, der sich auskennt, was bei uns der Fall war.

Auch hier war leider zu sehen, dass einige Marktstände eingegangen sind und die Touristen noch ziemlich fehlen. Es tut weh, das zu sehen. Aber darum hat der kleine Einkaufsbummel erst recht Freude gemacht.

Und wer denkt, dass man jetzt dafür überrannt und über den Tisch gezogen wird, der irrt sich, dazu sind die Leute hier viel zu friedlich

Empanadas vom Feinsten – Die zwei Hochland „Wandertage“:

Schnell, Hoch, Tief, Steil, Gewitter und Untermotorisiert, sind wohl die zentralen Stichworte.

Zuerst mal sind die Angaben zur maximalen Höhe jeweils um ca. 300 Meter zu tief. Tönt nicht nach viel, aber in Höhen von über 4000 Metern zehrt das ganz schön an den Reserven, sofern man die hat.

Dann gibt es keine halben Sachen. Es gibt ab dem Take-Off vom Bus nur noch das Ziel oder zurück zum Anfang, oder ein totales Nein zur Wanderung. Dazwischen ist einfach nichts möglich.

Die Wege sind teilweise sehr steil, da empfehlen wir gedrosseltes Tempo, was beim topfitten Guide nicht immer so richtig ankommt, und Wanderstöcke.

Natürlich sind das Aussagen von untermotorisierten Berggeissen wie uns. Aber wer nicht zu den Personen gehört, die allwöchentlich in Höhen von 3500+ unterwegs sind, der sollte das Bedenken.

Man bekommt allerdings immer Hilfe, wenn man zum Beispiel mit dem Gewicht des Gepäcks Schwierigkeiten hätte.

Wir hatten teilweise Greipel und Gewitter. Da sollte man sich als Gruppe frühzeitig einig sein, ab wann es zu gefährlich ist. Hier in Peru hat man von Unwettern keine Ahn…gst.

Hat man die nötigen PS, Stehvermögen und Reserven, bieten sich bei einem Halt doch eine rauhe Schönheit von Landschaft, sagenhaft anmutende Inka Bauten und faszinierende Begegnungen mit ursprünglichen Menschen. Auch schon die An- und Rückfahrten sind abenteuerlich. Mit den guten Fahrern, ist das Gefühl dabei allerdings nie schlecht

Der 3. Tag im heiligen Tal gehörte vor allen zwei Anlagen, welche die Baukunst der Inkas einmal mehr unter Beweis stellen. Das sind die Terrassenanlagen in Moray wo eine natürliche Entwässerung durch Dolinen geschickt genutzt wurde um bis zu 3 Klimazonen für den Anbau von Nahrungsmitteln zu erzeugen. Und dann noch die Salinen in Maras. Hier wird eine kleine warme Quelle geschickt genutzt um in kurzer Zeit qualitativ hochwertiges Salz an- und abzubauen. Das Mittagessen im Restaurant Tunupa in Urubamba rundete die wegen Strassenbau und zuviel Staub verkürzte Wanderung perfekt ab.

Vor der Zugfahrt von Ollantaytambo nach Aguas Calientes unterhalb von Macchu Picchu machten wir noch einen Rundgang durch das Dorf, wo es viele schmale Gassen gibt, wo die Grundarchitektur der Inkas noch gut ersichtlich ist. Zudem ist der Blick auf die Inkabauten an den umliegenden Hängen und auf deren Gipfel spektakulär.

 

Nebel, Regen, Machupicchu, Regen, Nebel.

Die Reise ins sagenumwobene Inkadorf beginnt mit einer Zugfahrt im Dunklen, einer kurzen Nacht im wunderbaren Luxushotel Hotel El Mappi, das wir „dank“ einer Schließung des ursprünglich vorgesehen Hotel bekamen. Den Luxus des Hotels konnten wir eigentlich erst nach der Rückkehr vom Berg wirklich genießen, als wir uns komplett durchnässt dort am Cheminé wärmen und trocknen durften. Zum eigentlichen Inkadorf startet man mit einer abenteuerlichen Fahrt in einem vollgestopften Bus ohne Abstand aber dafür mit Doppelmaske und Plastik-Sichtglas, die alle hochschoben, da sie dauernd anläuft.

Aus unserer Sicht war es ziemlich voll dort oben, wohl so 500-1000 Personen. Wenn man sich vorstellt, dass es vorher bis 6000 waren…. zum Glück waren wir jetzt.

Empfangen wurden wir mit dickem Nebel und starkem Regen. In den ersten 90 Minuten gab es grad mal 1 Minute so halbwegs Sicht, dass man etwas von allem erahnen konnte. Eine weitere Stunde später im Nebel und Regen, wollten wir schon aufgeben, als das Wunder doch noch geschah. Der Nebel lichtete sich so blitzschnell, als hätte Petrus den Theatervorhang gehoben. Dieser Szenenwechsel war der absolute Hammer. Der Anblick, einmalig, jede Mühe wert. Dann kam Wind und Starkregen zurück, aber man konnte wenigstens all die prächtigen Details der Anlage sehen Nach diesen fantastischen Eindrücken war die Rückfahrt wieder harte Realität.

Durchnässt im vollen Bus zurück ins Hotel ans Cheminé. Trocknen, warten, Mittagessen und zurück mit dem Zug. Bei Tageslicht gab es in den schmalen Tälern doch noch diverse spektakuläre Aussichten.

Dann begann das Wettrennen gegen die neue Abflugzeit. Aufgrund des gecancelten Fluges am nächsten Morgen, mussten wir noch am Abend um 8.00 nach Lima fliegen. 2 Stunden vorher einchecken und geschätzte 2.5 Stunden mit dem Auto vom Bahnhof nach Cuzco ergaben -1 Stunde gegenüber der Ankunftszeit mit dem Zug.

D.h. Vollgas via Abkürzung durch Steinschläge in den Feierabend Stau…. Ankunft um 18:50…Aber Dank der Hilfe vom Guide Jorge, konnten wir alles rechtzeitig einchecken und uns wurde sogar das zusätzliche Gepäckstück gratis mitgenommen. Was Südamerikanischer Charme bei Damen so alles bewirken kann…herrlich.

 

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