Zusammen mit dem vom Galapagos-Nationalpark geführten Aufzuchtzentrum für
Riesenschildkröten hat Aktivferien ein gemeinsames Projekt gestartet: die
Wiederansiedlung der Galapagos-Riesenschildkröte. Zu unserem 30-Jahr-Jubiläum
hat das schon länger geplante Projekt jetzt konkrete Formen angenommen. Die
vor ein paar Jahren eröffnete Scalesia Lodge im Hochland der Insel Isabela
bietet mit ihren 16 Hektaren ideale Bedingungen für eine Auswilderung. Die
vorherrschenden Südostpassatwinde drücken die Wolken gegen die Bergflanken,
es regnet reichlich, die Vegetation ist üppig. Es ist ein Naturparadies mit
vielen, bis zu sechs Meter hohen Scalesia-Bäumen, Galapagos-Guaven und Baumfarnen.
Dort sind 2500 Quadratmeter Land vorbereitet mit Futterplätzen und Wasserbecken.
Flaches Gelände wurde mit Humus angereichert, künstliche Lavaberge wurden modelliert.
Die Geländearbeiten werden von Pedro überwacht, einem Galapagos-Ranger, der bereits
40 Jahre für den Nationalpark arbeitet und dessen Spezialgebiet die Riesenschildkröten
sind.
Bevor wir 12 bis 15 junge Schildkröten erhalten, wird das Gelände noch von Nationalpark-Experten inspiziert. Schliesslich sollen sich die Schildkröten wohlfühlen und sich gut entwickeln können. Da wird grosses Vertrauen in uns gesetzt. Das Projekt erfordert Geduld, die Schildkröten werden mit ca. 25 Jahren geschlechtsreif und werden dann zwischen Juli und November durchschnittlich 6 bis 12 Eier legen. Die Projektkoordination liegt bei Felipe de la Torre, als Leiter der Scalesia Lodge ist er auf Galapagos zu Hause. Die Nationalparkleitung ist dankbar für unsere Unterstützung, denn die Aufzuchtstation selbst stösst aus Platzgründen an ihre Grenzen. Zwei Riesenschildkröten sind bereits heute zwischen Scalesia und der Sierra Negra, dem zweitgrössten Krater der Erde, in freier Wildbahn anzutreffen. Bis aber «unsere» Schildkröten den Weg in die Selbstständigkeit gefunden haben, wird es noch ein wenig dauern und viel Geduld brauchen. Doch wir freuen uns darauf!
Die Dachorganisation «Selva Viva», Genossenschaft zum Schutze des Regenwaldes, hat sich zum Ziel gesetzt, ein eigenes privates Naturreservat zu kaufen. Integriert ist der amaZOOnico, eine Auffangstation für Wildtiere, die aus dem illegalen Handel kommen. Da der Regenwald stetig abgeholzt wird, ist es dringend notwendig, ein Reservat zu gründen für den Schutz der Wildtiere. Bis jetzt konnten bereits 1780 Hektaren Regenwald gekauft werden. Unser Beitrag für dieses Projekt war die Bereitstellung für den Kauf von 800‘000 m² Regenwald. Der Besuch der Auffangstation während der Ecuador Reise ist beeindruckend.
Der «Verein Freunde der Galapagos Inseln Schweiz» wurde im
Juni 1994 in Verbindung mit dem seit 1990 wirkenden
«Galapagos Darwin Trust Europe (GDTE)» gegründet. Der Verein
will in der Schweiz das Bewusstsein für die Erhaltung der
Inseln fördern und mithelfen, dieses empfindliche, leider
bedrohte Ökosystem zu erhalten. Ziel ist die Beschaffung
finanzieller oder anderer Mittel hierzulande, um in
Zusammenarbeit mit dem GDTE die Arbeiten der
«Charles-Darwin-Forschungsstation» in Puerto Ayora (Galapagos)
zu unterstützen. Unser Verein zählt inzwischen rund 1'094
Mitglieder (Dezember 2002). Präsident ist der Biologe
Dr. Hendrik Hoeck, der von 1978-1980 die Forschungsstation
auf den Galapagos leitete. Auch andere Vorstandsmitglieder
sind durch ihre beruflichen Aktivitäten vertraut mit Ecuador
und dem Archipel. Seit April 1999 betreibt unser Verein im
Teilzeitmandat eine Geschäftsstelle im Zoo Zürich. Der
Zoo Zürich war der erste Zoo in Europa, der die Galapagos-
Riesenschildkröten regelmässig erfolgreich züchtete.
Er unterstützt durch die enge Zusammenarbeit unsere
Bemühungen zum Schutze der Galapagos-Inseln.
www.galapagos-ch.org